Das Spitalzentrum Biel ist ein öffentliches Spital, das eine breite Palette von medizinischen Dienstleistungen für die Bevölkerung der Region Biel und Umgebung anbietet. Als zentrales Gesundheitszentrum bietet es Grundversorgung sowie spezialisierte medizinische Behandlungen. Zu den Kernkompetenzen gehören unter anderem die Notfallmedizin, Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie sowie verschiedene andere Fachdisziplinen.
Im Gesundheitsbereich stehen wir insgesamt vor einem steigenden Kostendruck, der grundsätzlich Lösungen erfordert, die helfen, Einsparpotentiale zu finden, um die Wirtschaftlichkeit zu sichern. Ein wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang ist das Beschaffen und Betreiben von medizinischen Geräten, welche nicht unerhebliche Kosten und Investitionen verursachen.
Nicht immer haben die Einrichtungen die Möglichkeit, solche relevanten Kosten-Entscheidungen auf der Grundlage unabhängiger, evidenter Daten zu treffen. Im Spitalzentrum Biel fand bisher keine Erfassung der Leistungsdaten und Betriebsstunden medizinischer Geräte statt. Oder sie mussten mit hohem manuellem Aufwand erarbeitet werden. Diese Informationen sind jedoch entscheidend, um die Nutzung der Geräte zu bewerten, den tatsächlichen Bedarf festzustellen und letztlich fundierte Entscheidungen über Neuanschaffungen zu treffen.
Die Zielsetzung des Projektes war daher, eine Datenlage zu schaffen, die diese Lücke schliesst. Ein wichtiges Kriterium war, dass keine patientenbezogenen Daten übertragen werden, um die Forderung nach Datenschutz zu erfüllen.
In enger Zusammenarbeit mit einem Universitätsspital in der Schweiz hat die Intersys AG eine Datenerfassungslösung, das sog. “Ivaluation” entwickelt.
Mit einem herstellerunabhängigen Messgerät werden über die herkömmliche Steckdose die Betriebszustände dieser Ultraschallgeräte gemessen und aufgezeichnet. Diese Daten werden am Arbeitsplatz der verantwortlichen Person mittels einfach zu bedienendem Dashboards übersichtlich dargestellt und geben Aufschluss über die Betriebs- und Untersuchungszeiten, die Abschaltung oder Standby-Phasen.
Ebenso wird der Stromverbrauch sichtbar gemacht. Die Geräte können einzeln identifiziert aber auch in Gruppen oder Abteilungen zusammengefasst werden. Mithilfe dieser Auswertung ist es möglich, logische Schlussfolgerungen betreffend die Auslastung aller angeschlossenen Geräte zu ziehen.
Im Spitalzentrum Biel wurden während drei Monaten 45 Ultraschallgeräte mit Ivaluation ausgestattet. Schon nach kurzer Zeit zeigten die gemessenen Daten, dass einige Ultraschallgeräte eine verhältnismässig geringe Auslastung erfahren.
Die Betrachtung und fachliche fundierte Interpretation der Daten ergab, dass im Spitalzentrum Biel im Jahr 2024 eine Kostenersparnis für die Beschaffung etwa CHF 500’000 beträgt.
Ebenso zeigten die durch Ivaluation generierten Daten, wo zusätzliche Investition durchaus fachlich begründet sind und unterstützen daher evidenzbasiert solche Entscheidungen.
In der Abteilung A wurde sichtbar, dass die dort befindlichen sechs Ultraschallgeräte eine sehr geringe Auslastung von durchschnittlich 0.235% aufweisen, ohne dass eine Notwendigkeit dafür gefunden werden konnte. Hier zeigten sich demzufolge Einsparmöglichkeiten.
Das Ultraschallgerät der Abteilung B wurdein dieser Zeit nur durchschnittlich 1.03% genutzt. Die Bereitstellung dieses Ultraschallgerätes ist jedoch mit der Sicherstellung von Notfalluntersuchungen begründet und muss jederzeit bereitstehen. In dieser Abteilung gibt es demzufolge keine Einsparmöglichkeit.
Christophe Bircher, der Leiter der Medizintechnik, steht gerne für Referenzauskünfte zur Verfügung.
Leiter Medizintechnik
christophe.bircher@szb-chb.ch
Marco Laffer
Mitglied der Geschäftsleitung
marco.laffer@intersys.ch
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