Teamevent

Entwicklungs- arbeit einmal anders.

Schnittstellen verbinden. Gemeinsam den besten Weg suchen. Teamarbeit vom Feinsten!

Blau? Schwarz? Rosarot (für einen Herrn?). Dann doch blau. Oder schwarz? Ah, ein Grünes, das nehm’ ich.

Eine ungewöhnliche Entscheidung galt es zu treffen: Die Farbe des «Übergwändli», wie der Overall auf Schweizerdeutsch heisst.

Aber warum ein Übergwändli? Um Software zu entwickeln, gehört das eher nicht zur Tagesordnung.

 

Ein grosser Teil der Intersysler traf sich an einem Freitagnachmittag bei unserem Nachbarn, dem Raumformer. Der hat eine Werkstatt, und die ist ausgerüstet mit allem, was es zum Schweissen braucht. Unmittelbar nach dem Apéro – jaja, auch fürs leibliche Wohl wurde gesorgt – ging es auch ans Werk: Jedermann, jedefrau konnte unter fachkundiger Anleitung von Toni und seinem Team ein erstes Mal probieren, wie elektrisch Schweissen geht und wie der Plasmaschneider zu handhaben ist.

 

Nachdem alle ein Gefühl für diese ungewohnten Tätigkeiten entwickelten, kriegten die 6 Teams in die wir unterteilt waren, je einen Metallrahmen. Ein Rechteck mit oben und unten einem Metallbecher. Hmmm, was das wohl gibt? Es galt eine Bolleilbahn herzustellen (Bollei ist das Solothurner Wort für eine (Glas-) Kugel auch Marmel, Märmeli, Chlüüre, etc.). Je drei Rahmen werden übereinander gebaut, und die Becher sind quasi die Schnittstellen (Interfaces), wo die Bollei von einem Rahmen an den anderen übergeben werden. Der Auftrag (Spec) für die kommenden 2.5h lautete: Jede Gruppe muss auf dem Rahmen aufbauend einen Weg für das Bollei vom oberen zum unteren Becher bauen.

 

Alles Klar? LOS! Nun ging’s ans Werkeln. Material musste herbeigeschafft werden. Dazu hat Toni ein Lager mit allem, was sich das Herz so wünscht: Rohre, Stängeli, kurze, lange, Profile, Winkel, eine Zange, eine rostige Sense, alte Nägel – einen riesigen Fundus an Altmetall galt es nach Geeignetem zu durchwühlen. Die Errungenschaften wurden dann an die Rahmen geschweisst. Und wenn’s nicht passte, wurde es mithilfe des Plasmaschneiders passend gemacht. Und immer wieder musste man probieren, ob’s auch geht (Modultests) und anpassen, wenn das Bollei wieder mal nicht den erwarteten Weg nahm (Trial & Error war das Vorgehensmodell der Stunde).

 

Funken sprühten, nicht nur beim Schweissen, nein auch aus den Augen der Teilnehmenden. Herrlich zu sehen, mit welchem Eifer und Elan diese Bolleibahnen langsam entstanden.

 

Interessant auch, wie die Rollen sich verteilten:

Einige konnten ihre eingerosteten Schweisskenntnisse aus der Lehre auffrischen, andere waren die künstlerischen Leiter (PO) und wieder andere beobachteten aus der Ferne, um zur richtigen Zeit mit guten Ideen zu punkten (SM). Sogar Werksspione (GL) konnten ausgemacht werden, was hier jedoch nicht erwähnt wird.

 

Nach Ablauf der Zeit wurden die Rahmen zusammengeführt (Integration). Je zwei Mal wurden drei Rahmen aufeinander gebaut. Und dann kam der Moment des ersten Versuchs (E2E-Tests):

Bollei oben rein und dann – ssst – rrraps – brr – pling – täscht – fuuut – tick tock tack – pffuiiit – das Bollei saust den gebauten Pfaden folgend von oben nach unten und durch alle Schnittstellen ans Ziel. Hurra!!!

Zugegeben, ein First-Shot war es nicht und es musste auch noch hier und da etwas optimiert und der eine oder andere CR nachgeplätzt werden. Aber es funktioniert.

 

Geschafft! Raus aus den Gwändli und mit viel Hunger, schmutzigen Händen und schwarzen, aber zufriedenen Gesichter liessen wir uns abermals von feinen Grilladen und einem wunderbaren Salatbuffet fürstlich verwöhnen.

 

Danke an alle die diesen Anlass möglich gemacht haben. Insbesondere geht der Dank an Toni von Raumformer mit seinem Team – Ihr hab das grandios gemacht!

 

PS: Falls jemand mit unseren Bolleibahnen spielen möchte – betrachte dies bitte als Einladung – Du bist herzlich willkommen …